Die Hexenverfolgungen in Rheine fanden vor allem im 16. und 17. Jahrhundert statt. In dieser Zeit herrschten religiöser Eifer, soziale Umbrüche und eine weitverbreitete Angst vor Hexerei. Als Teil des Münsterlandes war Rheine stark von den Entwicklungen in der Region beeinflusst, die vielerorts zu intensiven Hexenprozessen führten.
Leider sind detaillierte Prozessakten aus Rheine selbst nur begrenzt erhalten, sodass die genaue Anzahl der Verfahren unklar bleibt. Jedoch lassen sich Vergleiche zu benachbarten Städten ziehen: In Münster wurden zwischen 1552 und 1644 insgesamt 29 Verfahren gegen 40 Personen geführt, von denen fünf Frauen hingerichtet wurden. Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Prozesse auch in Rheine stattfanden.
Die Hexenverfolgungen führten zu einem Klima der Angst und des Misstrauens. Jeder konnte zum Opfer einer Anschuldigung werden. Auch wirtschaftlich schadeten die Prozesse der Stadt, da sie hohe Kosten verursachten und soziale Spannungen verstärkten.